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Wundverschlusstechniken

Dehnungsplastik

Diese Technik wird am häufigsten verwendet, um eine Wunde zu verschließen. Die Dehnungsplastik hat drei Vorteile: Sie ist einfach vorzunehmen, sehr sicher und erzielt gute kosmetische Ergebnisse, insbesondere wenn die Wunde mit selbstauflösenden Fäden vernäht worden ist.

Handelt es sich um kleinere Wunden, wird daneben liegende Haut gedehnt, zusammengezogen und genäht. Um die Wunde schön verschließen zu können, wird an den Seiten mehr Haut entfernt als in der Mitte. Damit verhindern die Operateure, dass nach dem Vernähen keine „Zipfel“ hochstehen. Es gibt nur zwei Wundränder, die viele Blutgefäße enthalten. Dadurch ist die Naht gut durchblutet und heilt schnell. Zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff ist die Wunde verheilt.

Kann an den Seiten keine überschüssige Haut entfernt werden, weil die Wunde zu groß ist oder sich zum Beispiel im Gesicht in der Nähe des Auges befindet, ist eine Dehnungsplastik nicht möglich. Dann nehmen die Ärzte eine sogenannte Lappenplastik vor.

Lappenplastik

Der Name rührt daher, dass ein Hautlappen genutzt wird, um die Wunde zu verschließen. Bei einer so genannten Nahlappenplastik wird ein nahe der Wunde gelegenes Hautstück entnommen. Er bleibt aber über eine Gewebebrücke, einen so genannten „Stiel“, mit der Entnahmestelle verbunden. Der Hautlappen wird über die Wunde geschwenkt und vernäht. In dem „Stiel“ verlaufen Blutgefäße, so dass die Blutversorgung der „neuen“ Haut gewährleistet ist. Im „Hautdeckel“ bilden sich im Laufe des neue Heilungsprozesses Blutgefäße. Die Wunde schmerzt in der Regel nur am Tag des Eingriffs.

Ist eine Nahlappenplastik nicht möglich, weil die Wunde sehr groß ist und sich deswegen nicht ausreichend mobilisierbares Gewebe in der Nähe befindet, entnehmen die Ärzte einen Hautlappen aus einer weiter entfernten Körperzone. Das nennt man Fernlappenplastik. Nach einem halben bis zu einem Jahr sind die Narben verheilt.

Tipp

Massieren Sie die Narben möglichst frühzeitig nach abgeschlossener Wundheilung regelmäßig mit einer fetthaltigen wirkstofffreien Salbe, um das Narbengewebe weich und geschmeidig zu machen. Um eine gutaussehende Narbe zu bekommen, sind Silikonhaltiges Narbengel oder Silikonfolien zu empfehlen. Verwenden Sie Silikon nicht für Transplantate!

Hauttransplantation

Größere Wunden decken die Chirurgen mithilfe einer Hauttransplantation ab. Sie verwenden dafür Haut von einer ganz anderen Körperstelle des Patienten. Entweder entnehmen sie mit einem elektrischen Hautschneidemesser meist aus dem Oberschenkel so genannte Spalthaut. Das ist ein zirka 0,2 bis 0,5 Millimeter feines Transplantat, das nur aus den obersten Hautschichten besteht. Die Wunde, die dabei entsteht, verheilt weitestgehend narbenfrei, ohne dass sie genäht werden muss. Für Wunden im Gesicht, an den Händen oder den Gelenken, also stärker beanspruchten Köperarealen, wird ein Transplantat aus so genannter Vollhaut zumeist aus der Innenseite des Oberarms mit dem Skalpell herausgeschnitten. Es enthält bis auf das Unterhautfett alle Hautschichten, auch Schweiß- und Talgdrüsen sowie Haarwurzeln. Diese Wunde in der Spenderregion wird vernäht. Die Wunden schmerzen kaum. Das Hauttransplantat ist in der Regel nach fünf Tagen stabil.

Tipp

Vermeiden in der ersten Zeit nach der Transplantation lange Sonnenbäder. Es kann dazu führen, dass sich das Narbengewebe dunkel verfärbt.

Sekundärheilung

Diese Form des Wundverschlusses eignet sich für großflächige und tiefe Wunden wie etwa bei der Akne inversa oder wenn Achselhöhlen, Leisten oder Augeninnenwinkel von der Erkrankung betroffen sind. Dabei füllt sich die Wunde im natürlichen Heilungsprozess mit Granulationsgewebe, um den Verlust an Gewebe auszugleichen. Es handelt sich um junges Bindegewebe, das vom Wundrand ins Zentrum wächst und von feinsten Blutgefäßen durchzogen ist. Anschließend bildet sich die neue Haut und schließlich ein festes Narbengewebe. Bis dahin wird die Wunde mit Wundauflagen abgedeckt, die nicht haften und beim Wechseln das neue zarte Gewebe nicht verletzten. Die Heilung dauert je nach Größe der Wunde etwa drei Monate.

Quellen und weitere Informationen

News DGDC

Die Autoren des Manuskripts, für das PD Dr. P. Jansen den Publikationspreis der DGDC 2023 erhalten hat, haben gemeinsam entschieden, das Preisgeld in Höhe von 1000 € der brasilianischen Stiftung „O amor vencerá“ („Die Liebe wird siegen“) zu spenden.

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