DESSI - Dermatosurgical Study Initiative
Auf der 5. Strategiesitzung der DGDC in Leipzig haben Vertreter aus den Hautkliniken in Leipzig, Ludwigshafen, Mannheim, München und Tübingen eine Studiengruppe zur Durchführung klinischer Studien gegründet. Gemeinsames Ziel ist die Bündelung von Forschungsaktivitäten und die Durchführung multizentrischer Studien. Erstes gemeinsames Projekt ist eine prospektive Studie zur Erhebung von Blutungskomplikationen unter Antikoagulantientherapie.
Anträge zur Projektförderung können jederzeit formlos an den Vorsitzenden oder Schriftführer der DESSI gestellt werden. Über die finanzielle Förderung von beantragten Studien entscheidet der Vorstand.
Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,
seit der Gründung auf der 5. Strategiesitzung der DGDC im Juni 2010 in Leipzig konnten verschiedenen Projekte in der dermatochirurgischen Studienlandschaft initiiert und abgeschlossen werden. Hierbei versteht sich die DESSI insbesondere als Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und als unterstützendes Element, um interessierte Studienzentren bei multizentrischen Ansätzen zusammenzuführen.
Neben dieser Netzwerkfunktion gibt es auch die Möglichkeit, eine unterstützende Anschub-Finanzierung mit einem Maximalbetrag von 3.000€ für geeignete dermatochirurgische Projekte zu beantragen.
Bei Interesse können Sie gerne Ihr Projekt dem Vorstand der DGDC per Email zusenden (info@dgdc.de). Über die Förderung entscheidet der Vorstand.
Mit herzlichen kollegialen Grüßen
Prof. Dr. med. Falk G. Bechara
Vorsitzender DESSI
Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang Koenen
Schriftführer DESSI

Prof. Dr. med. Falk Bechara
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Ruhr-Universität Bochum
Gudrunstr. 56
44791 Bochum

PD Dr. med. Wolfgang Koenen
Fronhofallee 1
67098 Bad Dürkheim
Aktuelle Projekte
Projektleitung

Prof. Dr. med. Moritz Felcht
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68135 Mannheim

Dr. med. Victor Olsavszky
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68135 Mannheim
Zusammenfassung:
Die Hautspannungslinien oder relaxed tension lines dienen der Prüfung der geringsten Dehnbarkeit der Haut. Sie entstehen durch die Ausrichtung der Kollagen- und elastischen Fasern in der Dermis und stellen die funktionelle Situation der Haut während der Körperbewegung dar. In der operativen Dermatologie nutzt man die Hautspannungslinien zur Orientierung der Schnittführung. Hierfür wird präoperativ der sog. Pinch-Test eingesetzt, bei dem die Lage der Hautspannungslinien an einer beliebigen Körperstelle manuell mittels Daumen und Zeigefinger geprüft wird. Die Richtungen aller Hautspannungslinien sind bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts in allen operativ-dermatologischen Lehrbüchern fest dokumentiert. Sie werden an der Schulter und oberen Extremitäten, insbesondere in der Regio deltoidea, stets als horizontal verlaufend dargestellt. Der Pinch-Test an dieser anatomischen Region deutet allerdings auf eine senkrecht verlaufende Richtung der Hautspannungslinien.
Hierfür werden Patienten in Gruppen mit einer unterschiedlicher chirurgischer Schnittführung an der Schulter aufgeteilt:
- Senkrechte Schnittführung
- Horizontale Schnittführung
- Dorso-ventral schräg verlaufende Schnittführung
Ziel des Projektes ist es das ästhetische Endergebnis als auch die Häufigkeit von Komplikationen nach Direktverschlüssen entlang unterschiedlicher Richtungen von Schnittführungen an der Regio deltoidea der Schulter zu bewerten und vergleichen.
Mannheim, den 25.06.2020
Projektleitung

Prof. Dr. med. Cornelia S. L. Müller
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
66421 Homburg, Deutschland

cand. med. Ann-Marie Knöller
Zusammenfassung:
Querschnittstudie unter den Mitgliedern der DGDC (Deutsche Gesellschaft für Dermatochirurgie) zur Arbeitssituation und Zufriedenheit des ärztlichen Personals im operativen Sektor
Projektleitung

Prof. Dr. med. Falk Bechara
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Ruhr-Universität Bochum
Gudrunstr. 56
44791 Bochum

Prof. Dr. med. Cornelia S. L. Müller
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
66421 Homburg, Deutschland

cand. med. Viola Timmermann
Zusammenfassung:
- Histopathologische Charakteristika der AI - Systematischer Review und Metaanalyse
- Prospektive Untersuchung der morphologischen Charakteristika an Exzidaten von AI Patienten
Bei der Akne inversa (AI) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche und vernarbende Erkrankung an den Intertrigines.
Pathogenetisch ist derzeit noch immer unklar, an welchen Strukturen der Haut die Entzündung primär abläuft und welche Struktur der Haut das initiale Target der Inflammation darstellt. In konkurrierenden pathomorphologischen Ansätzen wird diskutiert, ob es sich um abszedierende, entzündliche Prozesse der apokrinen oder ekkrinen Schweißdrüsen handelt oder die Erkrankung initial am Terminalhaarfollikel einsetzt. Formalpathogenetisch stellt eine Follikelhyperkeratose das erste Ereignis der Erkrankung auf morphologischer Basis dar. Es folgen mehrere Schritte über Mikro- und Makrokomedonen, Follikelrupturen und akute Inflammation. Erst im weiteren, späteren Verlauf der Erkrankung dehnt sich die Inflammation auch auf in der retikulären Dermis bzw. Subkutis gelegene Strukturen, wie Schweißdrüsen aus.
Das vorliegende Projekt will folgende Fragestellungen sowohl retrospektiv als auch prospektiv beantworten:
- welche morphologischen Befunde charakterisieren die AI in welchem Stadium der Erkrankung?
- Gibt es eine Korrelation der morphologischen Befunde mit dem Schweregrad der AI?
- Lassen sich aus diesen Erkenntnissen therapeutische Ansätze ableiten?
Auf Basis dieser Ergebnisse wird nachfolgend eine prospektive Studie initiiert werden, deren Design im Verlauf erarbeitet und vorgestellt werden wird.
Abgeschlossene Projekte
Projektleitung

Prof. Dr. med. Cornelia S. L. Müller
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
66421 Homburg, Deutschland

cand. med. dent Stephanie S. Ruers
Projektskizze:
Ausgehend von der aktuell kontrovers geführten Diskussion bezüglich der Wirksamkeit von Wunddrainagen thematisiert unser Projekt die Erfassung der Verwendung von Wunddrainagen in der Dermatochirurgie im stationären und ambulanten Sektor dermatochirurgisch tätiger Einrichtungen.
Dazu wird ein Online-Fragebogen an die Mitglieder der deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie ausgesendet. Die Auswertung erfolgt anonymisiert und im Rahmen einer Promotionsarbeit.
Kernfragen der Untersuchung sind:
- Welche Drainagesysteme werden schwerpunktmäßig verwendet?
- Gibt es Komplikationen im Zusammenhang mit der Verwendung von Wunddrainagen?
- Gibt es Risikofaktoren, welche das Auftreten von Komplikationen im Zusammenhang mit Wunddrainagen begünstigen?
- Wird heute bei Operationen auf Wunddrainagen verzichtet, bei denen früher solche verwendet worden wären?
- Wird bei bestimmten Vorerkrankungen grundsätzlich auf das Legen einer Wunddrainage verzichtet?
Basierend auf den Antworten der DGDC-Mitglieder und unter Einbeziehung der aktuellen Fachliteratur sowie der Leitlinien werden Ergebnisse erarbeitet, die der Optimierung der Verwendung von Wunddrainagen dienen und Empfehlungen dafür ausgearbeitet. Die Ergebnisse der Umfrage werden publiziert und auf der Strategiesitzung der DGDC in Dresden 2018 vorgestellt werden.
von Patienten mit malignem Melanom
Projektleitung:
· Prof. Dr. Christian Kunte
· Katharina Jahn
Artemed Fachklinik München GmbH & Co. KG
Abteilung für Dermatochirurgie und Dermatologie
Mozartstraße 14a-16
80336 München
Projektskizze
Ein Fragebogen zum praktischen Vorgehen bei der operativen Versorgung von Patienten mit malignem Melanom wurde an alle Mitglieder der DGDC und an alle Hautkliniken in Deutschland versandt. Die Fragen beziehen sich insbesondere auf:
- das ein- oder zweizeitige Vorgehen bei der Exzision des malignen Melanoms,
- die Ermittlung des korrekten Sicherheitsabstands der Nachexzision,
- den Zeitpunkt und die Durchführung der Sentinel-Lymphknoten-Exstirpation sowie
- mögliche Nebenwirkungen der Anwendung von Methylen-/Patentblau.
Anhand der Antworten der dermatochirurgisch tätigen Kollegen sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien und Literatur wird eine Empfehlung zum praktischen Vorgehen bei der operativen Versorgung von Patienten mit malignem Melanom ausgearbeitet.
Projektleitung

Dr. med. Galina Balakirski
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Universitätsklinikum Bonn
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Venusberg-Campus 1
Gebäude 11
53127 Bonn

Dr. med. Laurenz Schmitt, M.Sc.
Oberarzt
Sektionsleiter Operative Dermatologie
Klinik für Dermatologie & Allergologie
Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
Zusammenfassung:
Bei immunsupprimierten Patienten wird häufig die Indikation einer prophylaktischen Antibiotikatherapie vor chirurgischen Eingriffen gestellt, um so das postoperative Infektionsrisiko zu minimieren. Allerdings existieren bislang aus Deutschland kaum Daten über das tatsächliche Risiko der Entwicklung postoperativer Infektionen unter Immunsuppression insbesondere nach dermatochirurgischen Eingriffen. Ebenso fehlen Informationen über sonstige Indikationsstellungen einer perioperativen Antibiotikagabe sowie die eingesetzten Wirkstoffe. Das Nichtwissen führt im Zweifel zu einer höheren Indikationsstellung antibiotischer Prophylaxe, was vor dem Hintergrund steigender Resistenzen kritisch zu sehen ist.
Im Rahmen einer anonymisierten Befragung an dermatochirurgischen Schwerpunktzentren in Deutschland sowie Mitgliedern der DGDC soll analysiert werden, ob und in welcher Form eine Antibiotikaprophylaxe im Rahmen dermatochirurgischer Eingriffe bei immunsuprimmierten Patienten im Vergleich zu immunkompetenten Patienten angewendet wird und ob es diesbezüglich relevante Unterschiede gibt.
Studie:
Prospective multicentre cohort study on 9154 surgical procedures to assess the risk of postoperative bleeding - a DESSI study.
Koenen W, Kunte C, Hartmann D, Breuninger H, Moehrle M, Bechara FG, Schulze HJ, Lösler A, Löser CR, Wetzig T, Pappai D, Rapprich S, Weiß C, Faulhaber J.
J Eur Acad Dermatol Venereol. 2016 Dec 15. doi: 10.1111/jdv.14080. [Epub ahead of print]
Veranstaltungen
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